Die St.-Martini-Kirche ist eines der eindrucksvollsten Bauwerke in Stadthagen und Umgebung. Hier wirkte Jakob Dammann (1559 – 1591) als erster lutherischer Prediger im Schaumburger Land. Erstmals in den Jahren 1230 bis 1236 als Pfarrkirche erwähnt, ist St.-Martini eine dreischiffige gotische Hallenkirche ohne Querschiff. Der Turm ist etwa 45 Meter hoch. Der Dachreiter auf dem quadratischen Turm ist jüngeren Datums. An der Kirche ist in den Jahrhunderten mehrfach gebaut worden. Die Ausstattung stammt aus der Zeit um 1570. Gründlich restauriert wurde die Kirche in den Jahren 1972 – 1974. Das Grabmal Otto IV. wurde in den Turmbereich umgesetzt und alte Malereien wieder hervorgeholt. Nach zwei Brandanschlägen 1992/93 wurde das Kirchenschiff neu ausgemalt, die wertvollen Fenster gesichert und bereits 1989 die Südwand der Kirche renoviert.
Die große Bronzetaufe in St.-Martini stammt aus dem Jahre 1578. Besonders eindrucksvoll ist der Bogen mit der Kreuzigungsgruppe vor dem Altar, eine spätgotische Kostbarkeit. Der 1460 in Brüssel gearbeitete prächtige Altar war ursprünglich ein dreiteiliger Flügelaltar.
Die St.-Martini-Kirche verfügt seit 2003 über eine Orgel, die für ihre Klangqualität weit über die Grenzen von Stadthagen bekannt ist. Ihre Existenz ist seit 1559 belegt. Nach 1700 erfolgte ein Neubau durch Christian Vater (1679 – 1756). Von dieser barocken Orgel mit 32 Registern stammt der noch heute vorhandene Prospekt. Den erforderlichen Neubau (2000 – 2003) führte der Straßburger Orgelbauer Daniel Kern aus, der auch den Orgelneubau in der wieder errichteten Dresdener Frauenkirche schuf. Die Stadthäger Orgel, keine reine Barockorgel mehr, sondern in der Tendenz dem französischen Orgelbau nahe, erlaubt weiterhin neben dem Einsatz im Gottesdienst Kirchenmusikkonzerte, für die die St.-Martini-Kirche über eine besonders gute Akustik verfügt.
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