„Growing Flowers“
Konzert mit dem Ensemble Mixtura
Katharina Bäuml, Schalmei
und Margit Kern, Akkordeon
Kompositionen von Johannes Schöllhorn und Eun-Hwa Cho sowie Musik von Jacopo da Bologna (1340 – 1386)
Die Kooperation zwischen der St.-Martini-Kirche Stadthagen und Renaissance Stadthagen e.V. ermöglicht es, zwei Uraufführungen zu Gehör zu bringen.
Die Komponisten sind anwesend. Der Eintritt ist frei.
Das Programm „Growing Flowers“ blickt auf einen zentralen Prozess der Musikgenese: Die Veränderung, wenn Fremdes das Eigene wird. Wie geschieht dieser Prozess? Wie sind Melodien auf Wanderschaft geraten und was ist aus ihnen geworden auf ihrem Weg? Seit Menschen sich ihrer selbst bewusst sind, gibt es diesen friedlichen Prozess, in dem das Fremde zum Eigenen wird. Es ist dies im guten Sinne eine Art von Aneignung.
Growing Flowers untersucht diesen existenziellen Prozess auf der Ebene der Musik. Es ist ein poetisches Programm. Leichtigkeit und Schönheit ist zu hören, wenn der Faden aufgenommen und weitergesponnen wird.
Johannes Schöllhorn komponierte 2021 im Auftrag des RBB für Ensemble Mixtura „Tra un fiore colto e l’altro donato“. Die Uraufführung erfolgte bei Festival Ultraschall in Berlin. Dieses Werk ist die Wurzel von „Growing Flowers“. Basierend auf diesem Werk entstanden “due fiori” für Ensemble Mixtura. Es sind dies „un fiore donato“ für Schalmei und obligates Akkordeon. Die zweite Blume – fiore ist das Solo “un fiore colto” für Akkordeon von Johannes Schöllhorn. Beide Werke werden in ihrer Uraufführung zu hören sein.
Sie bilden den Ausgangspunkt für Eun-Hwa Chos “Neues Werk”. Dies entstand in einem kompositorischen Prozess, der aus der vorgefundenen Musik das Eigene wachsen lässt. Es ist ein poetisches Werk, das die Verschmelzung beider Instrumente in Gang setzt und aus dieser Verschmelzung etwas Neues in seinem Charakter Zartes schafft.
Eun-Hwa Cho stammt aus Süd-Korea und hat eine Professur für Komposition an der Universität der Künste in Berlin inne. Die Verwandlung des Fremden in ein Eigenes hat damit für sie selbst über die Komposition hinaus einen starken biografischen Bezug.
Alte Musik in modernen Transkriptionen nehmen Bezug auf das Thema Blumen. Sie verweben das ganze Konzertprogramm in einen poetischen Reigen von Grenzenlosigkeiten in Zeiten und Übergängen.