Olivier Messiaen: Quartett auf das Ende der Zeit

Olivier Messiaen: Quartett auf das Ende der Zeit

Wann

4. November 2023    
19:00 Uhr

Wo

Schloss Stadthagen, Kaminsaal
Schloss, 31655 Stadthagen

Vier junge Künstler, bereits international erfolgreich, finden sich zusammen, um eines der bekanntesten Werke Olivier Messiaens zu musizieren.

Klarinette: Julius Engelbach
Violine: Coco Tomita
Violoncello: Mon-Puo Lee
Klavier: Ido Ramot

Eine Veranstaltung von Kultur Stadthagen e.V. in Kooperation mit der Kirchenmusik an St. Martini

Kartenvorverkauf über: Babette Hattendorf +49 (0)5723 33 54

 

Das „Quatour pour la fin du temps“ (Quartett für das Ende der Zeit) schrieb Messiaen während seiner Gefangenschaft im Kriegsgefangenenlager STALAG VIII-A bei Görlitz für die vier anwesenden Musiker, sich selbst am Klavier mit einbegriffen. Die Uraufführung fand dort am 15.1.1941 bei eisiger Kälte in einer Baracke vor 400 Gefangenen statt.

In diesem Werk kommen zwei wesentliche Ideen Messiaens zum Tragen, nämlich ein tiefgreifendes theologisches Konzept, welches sich hier in der Ankündigung der Apokalypse ausdrückt, sowie ein neues Zeit- und Rhythmusverständnis in der Musik.

Sowohl der Titel als auch die Sätze 2, 6 und 7 spielen auf die Offenbarung des Johannes an. Laut Messiaen ist das ganze Quartett davon inspiriert:

„Und ich sah einen starken Engel vom Himmel herabkommen, der war mit einer Wolke bekleidet und hatte den Regenbogen auf seinem Haupt und ein Antlitz wie die Sonne und Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde […] Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand gen Himmel und er schwur bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, dass hinfort keine Zeit mehr sein soll, sondern in den Tagen des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes.“ (Offenbarung 10, 1-2 und 5-7).

Gleichzeitig spielt er mit dem Titel auch auf das Ende des rhythmischen Konzepts der europäischen Musik an. Durch das Quartett erkundet er Wege, sein eigenes rhythmisches Konzept zu verwirklichen, in dem er Taktschemata auflöst, rhythmische Werte hinzufügt, diminuiert, augmentiert und umkehrt, sowie eine neue Sprache durch traditionelle griechische und hinduistische Rhythmen sowie das Aufgreifen von Vogelgeräuschen durch die Instrumente schafft.

 

 

 

 

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